ZUKUNFT EUROPAS

DAS SONNENTOR ZU EUROPA

Johannes Gutmann, der „Vorturner“ von SONNENTOR hat längst gezeigt, wie Zukunft in der Praxis aussehen wird. Gemeinwohlmaximierung und Kooperation sind seine Zauberworte. Die zentralen Säulen: Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit sowie Mitbestimmung und Transparenz.

Mit der alten Lederhose seines Großvaters und der roten Brille auf seiner Nase ist Johannes Gutmann strahlender Markenbotschafter von SONNENTOR.

Rund 500 Herzen und Köpfe sind mittlerweile damit beschäftigt, auf der ganzen Welt die Sonne scheinen zu lassen. Ihr Antrieb ist die Wertschätzung für Mensch und Natur. Konkret zeigt sich das dadurch, dass SONNENTOR beispielsweise gänzlich auf Palmöl verzichtet und anstelle von Plastik auf kompostierbare Holzfolie für sämtliche Verpackungen setzt. Wenn es um wirtschaftlichen Erfolg geht, sollen ALLE etwas davon haben. „Daher arbeiten wir nach dem Prinzip der Gemeinwohl-Ökonomie. Leben und leben lassen, gegenseitige Anerkennung, Wertschätzung und fruchtbare Kooperationen. Das ist unsere Philosophie.“, sagt Johannes Gutmann und läßt die Sonne lachen.

www.SONNENTOR.com

STEFAN STRATIL

STEFAN STRATIL IST EIN ÖSTERREICHISCHER ILLUSTRATOR, KÜNSTLER, FILMREGISSEUR, PRODUZENT VON ANIMATIONSKURZFILMEN UND ARBEITET U.A. AN MUSIKVIDEOS UND COMICS.

Er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst Wien in Maria Lassnigs Meisterklasse für experimentelles Gestalten und erlernte bei Hubert Sielecki Animationsfilmtechniken. Er setzt sich in seinen Arbeiten mit dem Mensch und seinen unterschiedlichen Aspekten auseinander, hinterfragt den Zwiespalt zwischen Körper und Seele („Der Mensch mit den modernen Nerven“ und „I’m a Star!“ wurden unter anderem bei den internationalen Filmfestspielen in Cannes, beim internationalen Filmfestival in Rotterdam, bei der Berlinale und beim Festival du Court-Métrage de ClermontFerrand gezeigt.) und ermöglicht mit seinen Animationen und Zeichnungen einen differenzierten Blickwinkel auf gesellschaftspolitische und soziale Themen.

„Die Fertigstellung eines Bauwerks ist immer auch ein Innehalten: das Unterbinden einer in der Planung mitgedachten Bewegung. Einen (architektonischen Skizzen und Modellen innewohnenden) Bewegungsgedanken effektvoll in Bewegung überführend, lassen Bady Minck und Stefan Stratil in ‚Der Mensch mit den modernen Nerven‘ die von Adolf Loos 1923 gezeichneten Entwürfe für ein Rathaus in Mexiko City aus dem Zeichentisch wachsen – und in der Folge zum fließenden Rahmen einer schwindelerregenden Komposition sich überstürzender, schneidender und im Widerstreit ständig neu formierender Modellumrisse werden. […] Ihr Film ist die Entfesselung einer (architektonischen) Idee von Bewegung, oder, einem zu Beginn eingeblendeten Zitat Adolf Loos‘ folgend, das ‚Lösen des Grundrisses im Raum’ – in diesem Fall einem filmischen Raum.“ – Robert Buchschwenter | Programmheft Filmcasino, Wien, Mai 1999

Stefan Stratil ist Vordenker und kreativer Erschaffer von neuen Denkansätzen und Lösungsmöglichkeiten. Seine Werke wachsen oft über die bisher dagewesene Vorstellungskraft hinaus und erschaffen so neue Räume und eine Erweiterung der bisher vorhandenen Möglichkeiten.

WIDER DIE KLEINGEISTEREI

Gut kann ich mich noch an die Zeiten erinnern, in denen mehrmals am Tag auf die Lage von Menschenrechtsaktivisten im Ostblock hingewiesen wurde. Für manche wurden eigene Solidaritätskomitees gegründet, die entschlossen die Freilassung forderten. Häufig wurden diese Forderungen von den Politikern unterstützt. Für den in Vergessenheit geratenen in der DDR wirkenden Rudolf Bahro – er war honorary member des schwedischen und dänischen PEN-Zentrums – wurde sogar eine eigene Veranstaltung ausgerichtet: „Internationaler Kongress für und über Rudolf Bahro“. Auch über zahlreiche andere Dissidenten wie Alexander Solschenizyn, Andrei Dmitrijewitsch Sacharow und seiner zweiten Frau Jelena Georgijewna Bonner wurde regelmäßig berichtet. Das Schicksal von AutorInnen und WissenschaftlerInnen, die auf die Widersprüche zwischen Theorie und Praxis und dadurch auf den sozialen Treibsand hinwiesen, auf denen die autoritären kommunistischen Regime gegründet standen, wurde medial im größten Stil georgelt, getönt, gemahnt und erinnert. Ja, man hatte den Eindruck, dass alle, denen die unterdrückende Enge in den Ländern des „real existierenden Sozialismus“ unerträglich zu werden schien, jederzeit in den Westen herüberwechseln konnten und hier mit offenen Armen begrüßt werden würden, bekämen sie nur die Erlaubnis auszureisen. Der Ostblock ist Geschichte, doch das Verfolgen und Einsperren, das Foltern und Ermorden in vielen Staaten ist immer noch gängige Praxis. Dass JournalistInnen umgebracht werden und die Täter und ihre Helfershelfer straffrei bleiben, weil sie nicht ausgeforscht werden können, sorgt jedes Jahr einige Tage lang für Schlagzeilen. Selbst in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Ostblocks – manche von ihnen Mitglieder des Europarates – herrschen noch übelste Sitten, was die Freiheit des Wortes betrifft. Von den arabischen Ländern erfüllt kein einziges einen menschenwürdigen Mindeststandard und in einer Vielzahl außereuropäischer Länder sind die Verhältnisse als überaus problematisch zu bezeichnen. Freilich muss man hinzufügen, dass nicht nur die Staatsapparate mit ihren politischen Eliten als Ursache der Bedrohungsszenarien zu nennen sind, sondern auch unterschiedliche Gruppen wie „Befreiungsbewegungen“, radikale religiöse Gemeinschaften, terroristische Gruppierungen etc. Schlimm ist, dass Menschen, die in ihren Ländern unter Einsatz ihres Lebens das sagen, was sie meinen, dass es gesagt werden müsste, in Österreich so gut wie keine Chance bekommen, auf Dauer eine Unterkunft zu finden, die eine Partizipation in Österreich in einer Weise ermöglicht, dass eine zweite, eine neue Heimat wenigstens denkmöglich erscheinen lässt. Für eines der reichsten Länder der Welt ist es eine Schande, dass nur in Graz und in Wien solch eine Einrichtung gegeben ist. Die Schande ist dann noch größer, wenn an jene Tausende gedacht wird, die im 20. Jahrhundert aus politischen Gründen wegmussten und an jene, die deshalb gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen, weil sie Juden waren. Durch die Aufnahme zahlreicher AutorInnen, KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen in vielen Staaten der Erde, die keine unmittelbare Beziehung zu Österreich und zu anderen europäischen Staaten hatten, konnten Verfolgte überleben und nach Ende des NaziRegimes ihre Erfahrungen in dem zerstörten Europa einbringen. Das dies nicht immer zum Wohlgefallen der Hiergebliebenen geschah, sei nur beiläufig erwähnt.

Zu fordern ist, dass Künstler, die in ihren Heimatländern nicht bleiben können, anständig und menschenwürdig aufgenommen und behandelt werden. Dies schließt aber auch ein, dass sie sich nach einem Aufnahmeverfahren in welchem europäischen Staat auch immer, sich das Aufenthaltsland aussuchen können. Besonders AutorInnen sind abhängig von der Sprache, in der sie schreiben, ein Wechsel der Literatursprache ist meistens ausgeschlossen. Warum Schreibende nicht in ein Land wechseln dürfen, in denen sie mit Landsleuten kommunizieren können oder in dem es Verlage und Medien gibt, in der die Mutter- bzw. die Literatursprache sinnvoll verwendet werden kann, erweist sich bei genauerer Betrachtung als eine bürokratische Schikane, die schnellstens ersatzlos beseitigt gehört. KünstlerInnen, die am Kulturleben des jeweiligen Landes partizipieren, werden zur Bereicherung. Sie helfen mit, die Kleingeistigkeit und das miefige Gestrige zu überwinden, das zurzeit ohnehin an allen Ecken und Enden nicht nur hier in unserem Land Österreich, sondern europaweit prunkt und protzt: Wer wollte – wenn das Augenmerk nur auf die Kultur in ihren unterschiedlichen Facetten gelegt wird – in Österreich auf Joannis Avramidis, Dimitré Dinev, Milo Dor, Aftab Husain, Sarita Jenamani, Anestis Logothethis oder Julya Rabinowich verzichten? Weitere Namen in den unterschiedlichen Disziplinen und in anderen Ländern gerne auf Anfrage.

DAS PARADIES AUF ERDEN

Es steht für mich außer Zweifel, dass wir in den Garten Eden nicht mehr zurückkehren können – und viele möchten dies auch gar nicht. Vielleicht sollte der Beitrag sogar die „Überwindung des Paradieses“ heißen, denn der Verzicht eines freien, selbstbestimmten Lebens wie im Garten Eden mutet wahrscheinlich manchen eher wie eine Hölle auf Erden an.

Für mich nicht erstrebenswert, aber nichtsdestotrotz weit verbreitet ist der regressive Wunsch, nicht nach vorne zu streben, sondern die Sehnsucht die All-Einheit, die All-Umsorgtheit des Garten Edens wieder (c) Trendvision 161 zu erfahren, in der eine übergeordnete Instanz alle Entscheidungen trifft und dem Individuum die Verantwortung abnimmt. Früher boten gesellschaftliche Hierarchien sowie der starke Einfluss von Kirche mit ihren Wertsystemen eine Kanalisation dieser Bedürfnisse an, um nicht zu sagen, sie zwangen den Einzelnen sich den jeweiligen ideologischen Korsetts anzupassen. Sofern diese aber mit positiven Werten besetzt waren, – und Teile davon waren es immer, hatte das auch etwas Gutes, da diese Vorgaben auch Sicherheit und Zugehörigkeiten, in denen sich der Einzelne entfalten konnte, vermittelten. Heutzutage haben gesellschaftliche Hierarchien oder Kirche bei weitem keine so große Relevanz.

Je nach Betrachtungsweise sind wir in der aktuellen, westlichen Konsumgesellschaft mit einem massiven Werteverlust oder einer gewaltigen Werteinflation konfrontiert. Brandentwickler und Philosoph Dr. Wolfgang Pauser meint, dass jedes noch so läppische Konsumgut, wie beispielweise Zahnpasta schon mit erstrebenswerten „Werten“ z. B. Nachhaltigkeit für die Verkaufsförderung aufgeladen wird und so dem Konsumenten bewusst oder unbewusst vermittelt, durch den Erwerb desgleichen, ein besserer, zufriedenerer oder begehrenswerterer Mensch zu sein. In dieser Reizüberflutung fallen Orientierung sowie Konzentration auf wesentliche menschliche Werte viel schwerer als früher. Diese Ausgangssituation fördert den Wunsch, das ursprüngliche Ideal der vollkommenen Geborgenheit und Erfüllung – die einstige Heimat, den Garten Eden – wieder herstellen zu wollen. Man ist dann wie es in der Psychologie genannt wird, ein Kinderrollenspieler. Das heißt, nicht ich selbst bin meines Glückes Schmied, sondern der „Übervater“ oder die „Übermutter“ in Form eines angehimmelten Menschen, Partners, Familie, des Staates, sonstiger Institutionen oder Ideologien. Sie sind für mein Schicksal und Wohlbefinden verantwortlich, sie müssen etwas ändern, damit ich die Urgeborgenheit wieder erlange – nicht ich. Auch Konsum, als Ersatzbefriedigung für die Sehnsucht nach absolutem Glück fällt unter dieses Muster. In ein psychotisch oder pathologisches Verhalten mündet diese Sehnsucht, wenn sie fundamentalistische oder radikale Ausformungen annimmt und das „ich“ zugunsten einer Gruppe oder Ideologie völlig aufgegeben wird – wie wir es unter anderem in fundamentalistischen Religionen beobachten können. Interessanterweise bezieht sich diese Wirkdynamik nicht nur auf einen einzelnen Menschen, sondern kann auch auf ganze Gruppen oder Kulturen angewandt werden.

Der Psychoanalytiker Dr. Martin Engelberg hat mir hierfür folgendes psychologisches Erklärungsmodell erläutert: Eine Entwicklungsphase des Kleinkinds wird die paranoid schizophrene Phase genannt. In dieser glaubt das Kind an die Allmacht und AllLiebe der Eltern und empfindet sich als Zentrum des Universums. Alles was außen ist macht Angst, alles was von außen Einfluss auf diesen Zustand zu nehmen scheint, ist böse. Doch im Laufe der Zeit, kann das Kind dieses Weltbild nicht mehr aufrechterhalten. Es lernt, dass die Eltern nicht unfehlbar sind und es selbst auch nicht vollkommen ist. So kann es in einen reflektierten Dialog mit seiner Umwelt treten und nach einigen weiteren Phasen zu einem selbstbestimmten, empathischen Menschen werden – darin kann ich gewisse Parallelen zur Vertreibung aus dem Garten Eden erkennen. Unter gewissen Umständen bzw. narzisstischen Verletzungen, kann ein Mensch aber in der paranoid schizophrenen Phase verharren und wird, wenn zudem ein schwacher Selbstwert vorliegt, eines Tages die „unfehlbaren Eltern“ durch andere Parameter ersetzen, wie zum Beispiel Heil (=Heilung) versprechende Ideologien. Als aktuelles Beispiel lässt sich hier der fundamentalistische Islam oder die IS Bewegung anführen. Das Individuum erfährt sich darin als wichtiger Teil eines großen, vollkommenen Ganzen. Es ist zudem von der Last der Selbstverantwortung befreit – und ist bei strikter Einhaltung der Dogmen, der Erfüllung aller Wünsche ganz nahe. Somit sind auch alle Lebensantriebsmuster raffiniert deaktiviert und durchaus starke, oft sogar ekstatische Glücksgefühle möglich. Ein wahrhaft diabolischer Gedanken- und Emotions-Cocktail, der sicher nicht die Tore zum Garten Eden öffnet – weder vor, noch nach dem Tod. Die Designerin Lilo Almog meint dazu: „Die Sehnsucht ist ein Konstitutivum der menschlichen Natur und es gibt verschiedene Wege auf dieses Bedürfnis zu reagieren. Es ist ein sehr kluges und seit Jahrtausenden wirksames System, die Erfüllung der Sehnsucht ins nicht Überprüfbare auszulagern – nämlich ins Jenseits. Die Problematik unserer Gesellschaft ist es, dass wir mit dem was unsere hochtechnisierte Zivilisation mittlerweile vermag, der Eindruck entsteht, wir könnten alles – alle Sehnsüchte – schon im Diesseits stillen. Das erzeugt innere Konflikte. Jene die ganz unten sind, streben nach Aufstieg um vermeintliches Glück zu erreichen, jene die weiter oben sind streben noch höher hinauf – doch egal wie weit oben der Mensch steht, die Unzufriedenheit bleibt und die innere Leere lässt sich nicht füllen. Das weiseste System ist daher jenes, das uns die Freimaurerei anbietet. Jeder muss sich zum Schmerz der Sehnsucht bekennen, ihn ertragen und daran arbeiten, unermüdlich und unverdrossen, sich weitestgehend an die Erfüllung anzunähern, wissend, dass man immer Lehrling bleibt.“

Neben diesen spontanen oder kalkulierten paradiesischen Zuständen, gibt es für mich aber auch die Sehnsucht oder das Streben nach Vollkommenheit. Ob man dies nun die Annäherung an das Paradies, dem Idealem, dem Schönen, dem Erhabenem – der Suche und Sehnsucht nach einem erfüllten Leben, nach positiven Liebeserfahrungen oder wie auch immer nennt, ist einerlei. Auch ob der Prozess bewusst, wie in unseren Kreisen, oder unbewusst, durch das Streben nach einem harmonischen, erfüllten Leben, abläuft, ist nicht relevant. Wichtig scheint der gemeinsame Nenner, sich verantwortungsvoll einem Besseren annähern zu wollen. Dies gelingt nur durch Transformation der ursprünglichen Sehnsucht nach Vollkommenheit, Einheit, Heimat – wie wir sie wie schon erwähnt im Mutterleib oder als kollektive archetypische Erinnerung in der Geschichte über den Garten Eden erfahren haben. Hin zu einem Ideal, von dem wir zwar wissen, dass wir es nicht erreichen können, aber bei jedem kleinen Schritt darauf zu, Freude und Zufriedenheit empfinden – insbesondere wenn wir ihn retrospektiv betrachten. Der Paradiesauftrag lautet für mich „Lebe im jetzt – und so als ob es dein Letzter Tag wäre“! Das ist eine Bedingung um paradiesische Zustände zu erfahren – Das Leben im Augenblick und nicht in der Vergangenheit – zu dieser können wir real nicht zurückkehren und auch die Zukunft ist ungewiss – denn sie hat noch nicht stattgefunden.

Die „Causa“ Paradies hat sich als äußerst komplex herausgestellt – ist es doch ein zentraler Baustein, ja vielleicht sogar Grundstein- und Schlussstein ganzer Weltanschauungen – vielleicht sogar des Tempels der Humanität. Denn die Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was ist der Sinn des Lebens? Gibt es Leben nach dem Tod? ranken sich um den Garten Eden und das Paradies. Ohne sich diese Fragen zu stellen und auf eine innere Reise zu begeben, ist die Vorstellung des Paradieses gar nicht greifbar. Doch wenn man sie antritt offenbaren sich wunderbare Erkenntnisse.

BEETHOVEN UND DIE MENSCHENRECHTE

Beethoven kennt jeder, jeder hat den Namen schon einmal gehört; vor Jahrzehnten hat sogar ein Hund in einem seinerzeit sehr populären Spielfilm auf den Namen Beethoven gehört.
Beethoven ist auch außergewöhnlich. Haydn, Schubert, Schumann oder Vranitzky kann man schon heißen, das sind Namen, die es auch im Telefonbuch gibt, aber Beethoven? Dann kommt noch dazu, dass dieser Beethoven, der Komponist, nicht der nach ihm benannte Hund, außergewöhnlich war in jeder Beziehung. Lebenswandel, Arbeitsweise, Begabung, Sozialverhalten, alles an diesem Menschen war außergewöhnlich, außerhalb jeder Norm. Auch was er der Mitwelt gegeben und der Nachwelt hinterlassen hat, war außergewöhnlich. Beethoven befriedigt die Ursehnsucht des neuzeitlichen, aufgeklärten Menschen, als Individuum außergewöhnlich, kein verwechselbarer oder austauschbarer Teil einer anonymen Masse zu sein. Er, Beethoven, musste auch nicht durch rezeptionsgeschichtliche Manipulation zu dem gemacht werden was er ist, er war es einfach. Doch das Schicksal des Außergewöhnlichen ist es auch, nur mehr als Metapher, als Siegel oder als Symbol wahrgenommen zu werden, mit zunehmender zeitlicher Entfernung mehr und mehr entleert, ohne Gehalt und Inhalt.

Und so sind wir nach sieben Generationen an einen Punkt gekommen, wo wir Beethoven befreien müssen von dem Beiwerk zweihundertjähriger Patinierung, die dazu führt, dass wir ihn für das Gegenteil dessen, was er uns gegeben hat, verehren. Während wir heute in Ehrfurcht erschaudern vor der pathetischen Heldenhaftigkeit seiner Klangwelten, war er doch vordem mit jeder Note seiner Musik angetreten, um den Idealen der Aufklärung eine Stimme zu verleihen. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sind die Inhalte, aber auch die Treibstoffe seiner Kunst.

Beethovens einzige Oper Fidelio ist die Spitze des Eisbergs, aber eben nur die Spitze, der Eisberg ist riesig. Aber diese Spitze ist der Auftrag, der in die Zukunft strahlt, und der auch seine Verpflichtung in die Zukunft sendet. Wir sind nicht das Ende der Zukunft, sondern, gemessen an der Bedeutung Beethovens, ihr äußerst holpriger Anfang. Wenn wir im Geschichtsbuch blättern, was wir als aufgeklärte Gesellschaft in Europa in den ersten zweihundert Jahren zur Erfüllung dieses Auftrages geleistet haben, dann ist unser Zwischenzeugnis kaum mit einem Genügend zu klassifizieren. Aber wir sind ja erst am Anfang der Zukunft. Wir müssen die Partituren wieder öffnen und neu lesen, um sie wieder so zu lesen, wie Beethoven sie geschrieben hat, um dann an unserer Aufgabe weiter zu wachsen und vielleicht doch noch eine bessere Beurteilung zu bekommen als die, die wir im Moment im Zwischenzeugnis vermerkt haben und die ungefähr so lautet: „Nichtgenügend, der Schüler wird auf Grund vollkommen Versagens im Fach Aufklärung und Menschenrechte von der großen Bühne des Fortschreitens der menschlichen Zivilisation verwiesen“

Es ist nicht zu spät, die Zukunft hat erst begonnen. Die Partituren sind offen, für den der sie lesen kann und will.

AM ANFANG WAR DAS WORT …

„In unserem Fall heißt das Wort Europamodell. Worte haben aber nur dann Kraft, wenn sie in die Tat umgesetzt werden. Wir haben Verantwortung übernommen, hier bei uns alles Notwendige zu unternehmen, um selbst DAS Europa zu sein, das wirklich für alle Menschen passt.“ 

Bürgermeister Martin Falk setzt dabei auf das überparteiliche Zusammenführen aller zukunftsweisenden Perspektiven, Meinungen und Inhalten. Von Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit und Umwelt bis zu Kunst, Kultur, Kulinarik oder Zukunftsszenarien, der Bogen ist weit gespannt, wobei alle Positionen gehört und ernst genommen werden müssen.

„Das was hier begonnen hat, hätte wahrscheinlich überall starten können! Es drückt das aus, was man überall in Europa spürt! Wir haben so viele großartige Menschen in jeder Region, aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen und mit verschiedensten Bezügen und Blickwinkeln auf unsere Zukunft! Und diese Menschen sprechen nicht nur miteinander, sondern sie sind auch über unterschiedlichste Interessen – wie zum Beispiel Musik, Gesundheit oder Vereine – mit anderen gut vernetzt. Wenn wir aufhören zu raunzen und uns nicht mehr von der – oft berechtigten – Angst lähmen lassen, können wir aus eigener Kraft eine kluge Vorgehensweise erarbeiten, gemeinsam Richtung Stabilität aufbrechen und wir werden auch sicher ankommen.

Gars am Kamp ist unser Anfang und wir sind natürlich auch noch von einem Idealzustand weit entfernt. Aber wir werden erst Ruhe geben, wenn wir unser ambitioniertes Ziel erreicht haben. Das wird nicht allein möglich sein und so nützen wir die Gunst der Stunde und verbinden uns ab sofort mit all jenen Menschen und Gemeinden, denen diese Erinnerung an die Zukunft genauso ein Anliegen ist.“

JEF

Jetzt gerade am 🇪🇺 #Europatag im #H64 Max-Wratschgo-Europahaus in Hennersdorf #Fullhouse: AIESEC Europe Presidents Meeting und #diesmalwaehleich JEF.at Last Minute Campagning Multiplier Seminar für die #Europawahl am 26.05.2019! 😎 #EP2019 #thistimeIamvoting #eu #jefspirit #europeanelections2019

Fotocredit: JEF

EUROPA.CAFE

Am 27. April hat das Europa.Cafe-Mobil Station in Vorarlberg gemacht. Europe Direct Vorarlberg, JEF Vorarlberg und Nana Walzer luden vor dem Landesmuseum in Bregenz auf ein gemütliches Gespräch bei einer heißen Tasse Kaffee ein. #diesmalwaehleich #EuropaistauchDeinKaffee #EUropaWahl2019

Fotocredit: Europa.Café

EUROPA IN 20 JAHREN – WAS WÜNSCHEN WIR UNS?

” Einen Kontinent der Menschlichkeit” – Alexander Göbel

“Ein Europa der gemeinsamen Regionen” – Martin Falk

“Eine ökologische und soziale Friedenspolitik” – Ulrike Lunacek

“Aus der Musik einen ureigenen Gesamtklang. Das was unsere Natur ist!” – Leonhard Kubizek

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