EUROPAMAIBAUM

“NUR WENN WIR DIE MENSCHENRECHTE AKTIV LEBEN, …

können sich Kunst und Kultur frei entfalten. Überall dort, wo Menschen unterdrückt werden, werden auch Kunst und Kultur unterdrückt. Ich möchte in einer Gesellschaft leben, in der die Kunst frei ist. Frei, um auch verrückt, grenzüberschreitend und provokativ sein zu können. Nur so werden wir Menschen uns kreativ weiterentwickeln.” – Markus J. Altenfels

WIDER DIE KLEINGEISTEREI

Gut kann ich mich noch an die Zeiten erinnern, in denen mehrmals am Tag auf die Lage von Menschenrechtsaktivisten im Ostblock hingewiesen wurde. Für manche wurden eigene Solidaritätskomitees gegründet, die entschlossen die Freilassung forderten. Häufig wurden diese Forderungen von den Politikern unterstützt. Für den in Vergessenheit geratenen in der DDR wirkenden Rudolf Bahro – er war honorary member des schwedischen und dänischen PEN-Zentrums – wurde sogar eine eigene Veranstaltung ausgerichtet: „Internationaler Kongress für und über Rudolf Bahro“. Auch über zahlreiche andere Dissidenten wie Alexander Solschenizyn, Andrei Dmitrijewitsch Sacharow und seiner zweiten Frau Jelena Georgijewna Bonner wurde regelmäßig berichtet. Das Schicksal von AutorInnen und WissenschaftlerInnen, die auf die Widersprüche zwischen Theorie und Praxis und dadurch auf den sozialen Treibsand hinwiesen, auf denen die autoritären kommunistischen Regime gegründet standen, wurde medial im größten Stil georgelt, getönt, gemahnt und erinnert. Ja, man hatte den Eindruck, dass alle, denen die unterdrückende Enge in den Ländern des „real existierenden Sozialismus“ unerträglich zu werden schien, jederzeit in den Westen herüberwechseln konnten und hier mit offenen Armen begrüßt werden würden, bekämen sie nur die Erlaubnis auszureisen. Der Ostblock ist Geschichte, doch das Verfolgen und Einsperren, das Foltern und Ermorden in vielen Staaten ist immer noch gängige Praxis. Dass JournalistInnen umgebracht werden und die Täter und ihre Helfershelfer straffrei bleiben, weil sie nicht ausgeforscht werden können, sorgt jedes Jahr einige Tage lang für Schlagzeilen. Selbst in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Ostblocks – manche von ihnen Mitglieder des Europarates – herrschen noch übelste Sitten, was die Freiheit des Wortes betrifft. Von den arabischen Ländern erfüllt kein einziges einen menschenwürdigen Mindeststandard und in einer Vielzahl außereuropäischer Länder sind die Verhältnisse als überaus problematisch zu bezeichnen. Freilich muss man hinzufügen, dass nicht nur die Staatsapparate mit ihren politischen Eliten als Ursache der Bedrohungsszenarien zu nennen sind, sondern auch unterschiedliche Gruppen wie „Befreiungsbewegungen“, radikale religiöse Gemeinschaften, terroristische Gruppierungen etc. Schlimm ist, dass Menschen, die in ihren Ländern unter Einsatz ihres Lebens das sagen, was sie meinen, dass es gesagt werden müsste, in Österreich so gut wie keine Chance bekommen, auf Dauer eine Unterkunft zu finden, die eine Partizipation in Österreich in einer Weise ermöglicht, dass eine zweite, eine neue Heimat wenigstens denkmöglich erscheinen lässt. Für eines der reichsten Länder der Welt ist es eine Schande, dass nur in Graz und in Wien solch eine Einrichtung gegeben ist. Die Schande ist dann noch größer, wenn an jene Tausende gedacht wird, die im 20. Jahrhundert aus politischen Gründen wegmussten und an jene, die deshalb gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen, weil sie Juden waren. Durch die Aufnahme zahlreicher AutorInnen, KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen in vielen Staaten der Erde, die keine unmittelbare Beziehung zu Österreich und zu anderen europäischen Staaten hatten, konnten Verfolgte überleben und nach Ende des NaziRegimes ihre Erfahrungen in dem zerstörten Europa einbringen. Das dies nicht immer zum Wohlgefallen der Hiergebliebenen geschah, sei nur beiläufig erwähnt.

Zu fordern ist, dass Künstler, die in ihren Heimatländern nicht bleiben können, anständig und menschenwürdig aufgenommen und behandelt werden. Dies schließt aber auch ein, dass sie sich nach einem Aufnahmeverfahren in welchem europäischen Staat auch immer, sich das Aufenthaltsland aussuchen können. Besonders AutorInnen sind abhängig von der Sprache, in der sie schreiben, ein Wechsel der Literatursprache ist meistens ausgeschlossen. Warum Schreibende nicht in ein Land wechseln dürfen, in denen sie mit Landsleuten kommunizieren können oder in dem es Verlage und Medien gibt, in der die Mutter- bzw. die Literatursprache sinnvoll verwendet werden kann, erweist sich bei genauerer Betrachtung als eine bürokratische Schikane, die schnellstens ersatzlos beseitigt gehört. KünstlerInnen, die am Kulturleben des jeweiligen Landes partizipieren, werden zur Bereicherung. Sie helfen mit, die Kleingeistigkeit und das miefige Gestrige zu überwinden, das zurzeit ohnehin an allen Ecken und Enden nicht nur hier in unserem Land Österreich, sondern europaweit prunkt und protzt: Wer wollte – wenn das Augenmerk nur auf die Kultur in ihren unterschiedlichen Facetten gelegt wird – in Österreich auf Joannis Avramidis, Dimitré Dinev, Milo Dor, Aftab Husain, Sarita Jenamani, Anestis Logothethis oder Julya Rabinowich verzichten? Weitere Namen in den unterschiedlichen Disziplinen und in anderen Ländern gerne auf Anfrage.

NANA WALZER

„ES WÄRE VERLORENE LIEBESMÜHE, MICH AUF EINEN MACHTKAMPF EINZULASSEN, BEI DEM ES NICHT UM EINE SACHE ODER MENSCHEN, SONDERN NUR UM DIE BESTÄTIGUNG VON ERWARTUNGSHALTUNGEN BZW. DEN ERHALT DES SELBSTBILDES MEINES GEGENÜBERS GEHT.“

Dr. Nana Walzer ist Musikerin, Kommunikationswissenschaftlerin- und Trainerin, Autorin und gefragte Moderatorin bei Veranstaltungen, sowie in Funk- und Fernsehen (u.a. ORF). Diese Tätigkeiten haben ihr eine breite Wahrnehmung und Beliebtheit eingebracht. Sie arbeitet für und mit Unternehmen, Einzelpersonen, Organisationen und Teams. Nana Walzer richtet den Fokus auf das Funktionierende in Beziehungen und ist damit ein unverzichtbarer Drehpunkt in Europa, da sie nicht nur Zusammenhänge herstellen kann, sondern diese auch charismatisch und kompetent so präsentieren kann, dass die praktische Umsetzung möglich ist. Sie ist Senior Researcher beim DRI – Human and Global Development Research Institute und treibende Kraft hinter Europe United. 2018 bekam sie vom BmIA für ihr Engagement den Europa-Staatspreis verliehen. Im kommenden Jahr 2019 widmet sie sich einem nächsten großen Projekt, einem (Internet-) TV Kanal der sich ausschließlich mit Europa und dem Fokus auf das Gute, Echte und Schöne beschäftigt.

BEETHOVEN UND DIE MENSCHENRECHTE

Beethoven kennt jeder, jeder hat den Namen schon einmal gehört; vor Jahrzehnten hat sogar ein Hund in einem seinerzeit sehr populären Spielfilm auf den Namen Beethoven gehört.
Beethoven ist auch außergewöhnlich. Haydn, Schubert, Schumann oder Vranitzky kann man schon heißen, das sind Namen, die es auch im Telefonbuch gibt, aber Beethoven? Dann kommt noch dazu, dass dieser Beethoven, der Komponist, nicht der nach ihm benannte Hund, außergewöhnlich war in jeder Beziehung. Lebenswandel, Arbeitsweise, Begabung, Sozialverhalten, alles an diesem Menschen war außergewöhnlich, außerhalb jeder Norm. Auch was er der Mitwelt gegeben und der Nachwelt hinterlassen hat, war außergewöhnlich. Beethoven befriedigt die Ursehnsucht des neuzeitlichen, aufgeklärten Menschen, als Individuum außergewöhnlich, kein verwechselbarer oder austauschbarer Teil einer anonymen Masse zu sein. Er, Beethoven, musste auch nicht durch rezeptionsgeschichtliche Manipulation zu dem gemacht werden was er ist, er war es einfach. Doch das Schicksal des Außergewöhnlichen ist es auch, nur mehr als Metapher, als Siegel oder als Symbol wahrgenommen zu werden, mit zunehmender zeitlicher Entfernung mehr und mehr entleert, ohne Gehalt und Inhalt.

Und so sind wir nach sieben Generationen an einen Punkt gekommen, wo wir Beethoven befreien müssen von dem Beiwerk zweihundertjähriger Patinierung, die dazu führt, dass wir ihn für das Gegenteil dessen, was er uns gegeben hat, verehren. Während wir heute in Ehrfurcht erschaudern vor der pathetischen Heldenhaftigkeit seiner Klangwelten, war er doch vordem mit jeder Note seiner Musik angetreten, um den Idealen der Aufklärung eine Stimme zu verleihen. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sind die Inhalte, aber auch die Treibstoffe seiner Kunst.

Beethovens einzige Oper Fidelio ist die Spitze des Eisbergs, aber eben nur die Spitze, der Eisberg ist riesig. Aber diese Spitze ist der Auftrag, der in die Zukunft strahlt, und der auch seine Verpflichtung in die Zukunft sendet. Wir sind nicht das Ende der Zukunft, sondern, gemessen an der Bedeutung Beethovens, ihr äußerst holpriger Anfang. Wenn wir im Geschichtsbuch blättern, was wir als aufgeklärte Gesellschaft in Europa in den ersten zweihundert Jahren zur Erfüllung dieses Auftrages geleistet haben, dann ist unser Zwischenzeugnis kaum mit einem Genügend zu klassifizieren. Aber wir sind ja erst am Anfang der Zukunft. Wir müssen die Partituren wieder öffnen und neu lesen, um sie wieder so zu lesen, wie Beethoven sie geschrieben hat, um dann an unserer Aufgabe weiter zu wachsen und vielleicht doch noch eine bessere Beurteilung zu bekommen als die, die wir im Moment im Zwischenzeugnis vermerkt haben und die ungefähr so lautet: „Nichtgenügend, der Schüler wird auf Grund vollkommen Versagens im Fach Aufklärung und Menschenrechte von der großen Bühne des Fortschreitens der menschlichen Zivilisation verwiesen“

Es ist nicht zu spät, die Zukunft hat erst begonnen. Die Partituren sind offen, für den der sie lesen kann und will.

PETER KLITSCH: 85 JAHRE ODER DIE ZUKUNFT EUROPAS

Peter Klitsch, der Akrobat der Fantasie, der Schamane der Farben, der Druide mit dem Pinsel wird 85! Waren seine Werke immer schon vom Hang zur Mythologie, zur Fabel, kosmischen Traumwelten und erotischen Phantasien geprägt, trat in den Jahren des Alters und der Weisheit zunehmend ein positiver Grundgedanke, die Liebe zum Leben und die Farbenpracht menschlicher Eigenschaften in den Vordergrund.

„Wir dürfen die Gemeinsamkeiten untereinander erkennen! Das Leben ist kurz und einen Beitrag zu einer menschenverbindenden Welt sollte inzwischen jeder leisten. Sowohl durch Wort und Bild, als auch durch Taten.“ so Peter Klitsch. Er übernimmt damit als „freidenkender Mensch von gutem Ruf“, wie er betont, eine Vorbildrolle für das Wachstum all jener Felder, die die Zukunft Europas bestimmen.

Fünf seiner Öl-Bilder stehen seit 30. April des Jahres (da wurde in Gars am Kamp der offizielle Europa-Maibaum gesetzt) symbolisch für die fünf Europäischen Wachstumsfelder. Auch werden diese Bilder die Grundlage und die Hauptkapitel des neuen Europajahrbuches der Menschenrechte krönen.

Wer also „KLITSCH“ denkt, denkt ab sofort auch:

  • Küche des Lebens
  • Lösungen für große Probleme
  • Information und Kommunikation
  • Tugenden einer gesunden Gesellschafz
  • SCHönheit

Vielleicht sind damit noch nicht alle Probleme gelöst, auf Europa stolz sein, können wir allemal!

www.PETERKLITSCH.eu

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